Geleitwort von Alfred Buß

Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Bielefeld

„Das Wort gottes bleibt in ewigkeit.“ Das ist gut so und davon bin ich überzeugt. Das Wort Gottes bleibt – in allen veränderungen. Anfang des 3. Jahrtausends erleben wir viel Veränderung. Manche sehen das pessimistisch oder zumindest skeptisch. Manchen bereitet die Sorge um die Kirche schlaflose Nächte. Andere sind aufgeweckt ans Werk gegangen.

Mich hat die Mitarbeit in der Jury der Stiftung KiBa optimistisch gestimmt. Die Vielzahl der Bewerbungen hat gezeigt, wie phantasievoll, wie zukunftsorientiert und hoffnungsvoll in den evangelischen Gemeinden gedacht, geplant und gehandelt wird. Kirche ist kein Abbruchunternehmen. Da ist Aufbruchstimmung. Da wird Umbau zum Aufbau.

Gemeinden nehmen deutlich wahr, wie die Welt sich dreht, stellen sich auf Veränderungen ein. Sie entwickeln einen Blick für die Bedürfnisse der Menschen in Gegenwart und Zukunft. Sie schätzen die eigenen Ressourcen realistisch ein und – getragen von der Überzeugung, dass Gottes Wort bleibt – setzen sie ihre konzeptionellen Überlegungen um in Architektur.

Die Entwürfe und auch das, was schon Stein und Glas geworden ist, atmen Aufbruch. Kirche präsentiert sich einladend und freundlich, zieht sich nicht zurück in Katakomben, sondern öffnet sich ganz sichtbar der Welt. Die Tradition guter Zusammenarbeit zwischen Theologie und Architektur hat – für die Skeptiker überraschend – eine neue Form bekommen: Umbau als Aufbau.